eBay Gebühren berechnen wie ein Profi
Unser Guide zeigt Ihnen, wie Sie eBay Gebühren berechnen – für private und gewerbliche Verkäufer. Optimieren Sie Ihre Kosten und maximieren Sie Ihren Gewinn.

Um die eBay Gebühren korrekt zu berechnen, müssen Sie zunächst eine entscheidende Frage klären: Verkaufen Sie als Privatperson oder als gewerblicher Händler? Dieser Status ist der Dreh- und Angelpunkt der gesamten Kalkulation, da die beiden Gebührenmodelle grundverschieden sind.
Der erste Schritt: Privat oder gewerblich?
Wer seine eBay-Gebühren exakt kalkulieren möchte, muss seinen Verkäuferstatus kennen. Die Kostenstrukturen unterscheiden sich fundamental und wirken sich direkt auf Ihren Gewinn aus. Ohne diese klare Einordnung bleibt jede Rechnung eine grobe Schätzung, die zu unerwarteten Abzügen führen kann.
Insbesondere für gewerbliche Händler ist eine präzise Berechnung die Basis für ein profitables Geschäft. Ein häufiger Anfängerfehler ist die Annahme, eBay würde seine Provision nur vom reinen Artikelpreis abziehen. Tatsächlich wird die Provision auf den Gesamtbetrag erhoben, den der Käufer zahlt – und das schließt die Versandkosten ausdrücklich mit ein. Dieses Detail ist für eine korrekte Kalkulation essenziell.
Die Grundpfeiler der gewerblichen Gebühren
Im Kern setzt sich die Gebührenstruktur für professionelle Verkäufer aus zwei zentralen Komponenten zusammen:
- Variable Verkaufsprovision: Dies ist der prozentuale Anteil, den eBay vom Gesamtbetrag (Artikelpreis + Versandkosten) einbehält. In den meisten Kategorien liegt dieser Satz bei 11 % für den Anteil des Gesamtbetrags bis 1.990 €. Jeder Euro darüber wird günstiger und nur noch mit 2 % berechnet.
- Fixe Transaktionsgebühr: Pro Bestellung wird zusätzlich eine feste Gebühr von 0,35 € erhoben. Diese deckt pauschal die Kosten für die Zahlungsabwicklung ab, unabhängig von der gewählten Zahlungsmethode des Kunden.
Diese beiden Posten müssen bei jeder Kalkulation berücksichtigt werden. Optionale Zusatzleistungen wie Werbeanzeigen oder Shop-Abonnements können weitere Kosten verursachen, auf die später eingegangen wird. Um schnell zu ermitteln, welcher Betrag Ihnen nach Abzug aller Kosten bleibt, kann ein detaillierter eBay Preisrechner eine wertvolle Hilfe sein.
Kurzer Exkurs für Privatverkäufer: Hier hat eBay die Struktur stark vereinfacht. Seit März 2023 ist das private Verkaufen in Deutschland in den meisten Fällen vollständig kostenlos – es fallen weder Angebotsgebühren noch Verkaufsprovisionen an. Das macht das Verkaufen von gebrauchten Gegenständen attraktiver denn je.
Warum die Unterscheidung so wichtig ist
Ein einfaches Beispiel verdeutlicht den Unterschied: Sie verkaufen einen Artikel für 100 € und berechnen 5 € für den Versand. Der Gesamtbetrag liegt also bei 105 €.
- Als gewerblicher Verkäufer zahlen Sie auf die 105 € Ihre Gebühren. Das wären 11 % von 105 € (= 11,55 €) plus die fixe Gebühr von 0,35 €. Insgesamt gehen also 11,90 € an eBay.
- Ein privater Verkäufer zahlt für denselben Verkauf in der Regel nichts und erhält die vollen 105 €.
Dieser erhebliche Unterschied zeigt, warum die korrekte Einordnung des Verkäuferstatus entscheidend ist, bevor man sich den Details der Gebührenberechnung widmet.
Was sich seit 2023 für private Verkäufer bei eBay geändert hat
Für Privatpersonen hat sich das Verkaufen auf eBay seit 2023 grundlegend verbessert. Die Plattform hat einen entscheidenden Schritt unternommen, um den Verkauf von gebrauchten Artikeln so einfach und lukrativ wie möglich zu gestalten. Wer bisher zögerte, weil die Gebühren einen spürbaren Teil des Erlöses schmälerten, kann nun aufatmen.
Im Kern wurde die größte Hürde beseitigt: die Kosten. Die frühere Verkaufsprovision und die Angebotsgebühren sind für private Verkäufer in Deutschland praktisch abgeschafft. Sie können nun ungenutzte Gegenstände wie alte Elektronik, Kleidung oder Möbel einstellen und behalten in den meisten Fällen den vollen Verkaufserlös.
Was bedeutet das konkret für Ihren Geldbeutel?
Die Regelung ist unkompliziert: Als Privatperson in Deutschland zahlen Sie im Normalfall keine Angebotsgebühren und keine Verkaufsprovision. Egal, ob Sie einen Artikel für 10 €, 100 € oder 500 € verkaufen – der vom Käufer gezahlte Betrag landet vollständig bei Ihnen. eBay behält keinen prozentualen Anteil mehr ein.
Dieser Wandel ist eine bewusste Investition von eBay, um die Plattform für Gelegenheitsverkäufer wieder attraktiver zu machen. Seit dem 1. März 2023 wurde die alte Gebührenstruktur – typischerweise 11 % des Verkaufspreises plus eine fixe Gebühr von 0,35 € – für private Verkäufe abgeschafft. Die Überlegung dahinter ist, dass private Verkäufer oft auch aktive Käufer sind. Weniger Gebühren führen zu mehr Second-Hand-Artikeln, was wiederum mehr Käufer anzieht und die Kreislaufwirtschaft fördert. Mehr zu den Hintergründen dieser strategischen Entscheidung erfahren Sie bei Globaleyez.
Ein klares Signal: Die Abschaffung der Gebühren positioniert eBay als ideale Plattform für alle, die unkompliziert und ohne versteckte Kosten gebrauchte Gegenstände verkaufen und damit einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten möchten.
Gibt es Ausnahmen oder versteckte Kosten?
Obwohl die neue Regelung sehr großzügig ist, gibt es einige Ausnahmen, in denen auch für private Verkäufer Kosten anfallen können. Diese sind jedoch stets optional und an Zusatzleistungen gekoppelt, die Sie bewusst hinzubuchen, um Ihre Verkaufschancen zu erhöhen.
Hier sind die wichtigsten optionalen Gebühren im Überblick:
- Anzeigen Standard: Mit dieser Funktion können Sie Ihre Artikel bewerben, um in den Suchergebnissen eine höhere Platzierung zu erreichen. Der Vorteil: Sie zahlen nur dann eine Gebühr, wenn der Artikel tatsächlich über diese Anzeige verkauft wird. Den Anzeigentarif (einen Prozentsatz des Verkaufspreises) legen Sie selbst fest.
- Anzeigen Erweitert: Dieses Werbeformat platziert Ihre Anzeige an einer Top-Position. Hier zahlen Sie pro Klick auf Ihre Anzeige (Pay-per-Click), unabhängig davon, ob der Artikel verkauft wird oder nicht.
- Zusatzoptionen für Angebote: Bestimmte Extras beim Erstellen eines Angebots, wie ein aufmerksamkeitsstarker Untertitel oder das Inserieren in zwei Kategorien gleichzeitig, sind weiterhin kostenpflichtig.
Die anfallenden Kosten werden Ihnen immer transparent angezeigt, bevor Sie die Buchung bestätigen. Sie behalten die volle Kontrolle und entscheiden selbst, ob und wie viel Sie zusätzlich investieren möchten.
Ein praktisches Beispiel
Stellen Sie sich vor, Sie verkaufen Ihre alte Spiegelreflexkamera für 250 €. Für den versicherten Versand verlangen Sie 6,99 €. Der Käufer überweist Ihnen also insgesamt 256,99 €.
- Standardfall (ohne Extras): Sie stellen die Kamera normal ein. Nach dem Verkauf erhalten Sie die vollen 256,99 € ausgezahlt. Es fallen keine Provisionen oder Angebotsgebühren an.
- Mit Werbeunterstützung ("Anzeigen Standard"): Um den Verkauf zu beschleunigen, bewerben Sie die Kamera mit einem selbst gewählten Anzeigentarif von 5 %. Ein Käufer klickt auf die Anzeige und kauft den Artikel. In diesem Fall berechnet eBay eine Werbegebühr von 5 % auf den Artikelpreis (250 €), was 12,50 € entspricht. Ihr Erlös beträgt dann 256,99 € minus 12,50 €, also 244,49 €.
Dieses Szenario verdeutlicht das Prinzip: Die normale Nutzung ist kostenlos, während gezielte Investitionen zur Verkaufsförderung möglich, aber nicht verpflichtend sind. Um Ihre "ebay gebühren zu berechnen", müssen Sie also nur die Kosten für bewusst gewählte Zusatzoptionen berücksichtigen. Für die meisten privaten Verkäufe gilt die einfache Formel: Verkaufspreis = Ihr Erlös.
Wie sich die Gebühren für gewerbliche Verkäufer zusammensetzen
Für gewerbliche Händler auf eBay ist eine präzise Kalkulation der Gebühren entscheidend für den Geschäftserfolg. Im Gegensatz zu privaten Verkäufen muss hier jeder Kostenfaktor in die Preisstrategie einfließen, um am Monatsende eine positive Bilanz zu ziehen. Die Gebührenstruktur mag zunächst komplex erscheinen, ist aber bei genauerer Betrachtung logisch aufgebaut und beherrschbar.
Im Wesentlichen setzen sich die Gebühren für gewerbliche Verkäufer aus zwei Komponenten zusammen: einer variablen Verkaufsprovision und einer fixen Transaktionsgebühr.
Die Verkaufsprovision: Der größte Kostenfaktor
Den Hauptanteil der Gebühren macht die variable Verkaufsprovision aus. Sie wird prozentual auf den Gesamtbetrag berechnet, den der Käufer bezahlt. Ein entscheidender Punkt, der oft übersehen wird: Dieser Gesamtbetrag umfasst nicht nur den Artikelpreis, sondern auch die Versand- und Verpackungskosten.
Für gewerbliche Verkäufer auf eBay Deutschland gilt folgende Staffelung:
- Bis zu einem Gesamtverkaufspreis von 1.990 € beträgt die Provision 11 %.
- Für den Betrag, der über 1.990 € hinausgeht, fällt nur noch ein reduzierter Satz von 2 % an.
Diese Staffelung ist ein klarer Vorteil für Händler, die höherpreisige Artikel anbieten. Die relative Gebührenlast sinkt mit steigendem Produktwert, was den Verkauf wertvoller Güter auf der Plattform attraktiver macht.
Die fixe Transaktionsgebühr
Zusätzlich zur prozentualen Provision wird bei jeder Bestellung eine fixe Gebühr von 0,35 € erhoben. Diese Gebühr ist vom Verkaufspreis unabhängig und deckt pauschal die Kosten für die Zahlungsabwicklung ab. Sie fällt bei jeder Transaktion an, egal ob ein Artikel 5 € oder 500 € kostet.
Praxis-Tipp: Die Gebühr wird pro Bestellung fällig, nicht pro Artikel. Kauft ein Kunde also drei verschiedene Produkte in einem einzigen Bezahlvorgang, zahlen Sie die 0,35 € nur einmal für diesen gesamten Warenkorb.
Die Grafik veranschaulicht, dass die prozentuale Provision den weitaus größten Kostenfaktor darstellt, während die fixe Gebühr einen kleinen, aber konstanten Anteil ausmacht, der stets berücksichtigt werden muss.
Berechnungsbeispiele aus der Praxis
Theorie ist hilfreich, doch konkrete Zahlen schaffen Klarheit. Hier sind zwei typische Szenarien zur Veranschaulichung.
Diese Tabelle zeigt die Berechnung der eBay-Gebühren für gewerbliche Verkäufer bei unterschiedlichen Verkaufspreisen, um die gestaffelte Provision zu verdeutlichen.
Gesamtpreis (inkl. Versand) | Berechnung der Provision | Fixe Gebühr | Gesamtgebühren (netto) |
---|---|---|---|
95,89 € | 11 % von 95,89 € = 10,55 € | 0,35 € | 10,90 € |
2.500,00 € | (11 % von 1.990 €) + (2 % von 510 €) = 218,90 € + 10,20 € = 229,10 € | 0,35 € | 229,45 € |
Das zweite Beispiel zeigt deutlich, wie die Staffelung bei teureren Artikeln die Gebührenlast erheblich reduziert. Für eine schnelle und präzise Kalkulation kann ein spezialisierter eBay Gebührenrechner für gewerbliche Verkäufer hilfreich sein, da er auch unterschiedliche Kategorien und Sondersätze berücksichtigt.
Achtung: Provisionssätze variieren je nach Kategorie
Ein wichtiger Punkt für alle Händler: Die Standardprovision von 11 % gilt nicht pauschal für alle Produktgruppen. eBay hat für bestimmte Kategorien abweichende, oft niedrigere Sätze festgelegt, um den spezifischen Marktbedingungen gerecht zu werden.
Hier sind einige wichtige Ausnahmen:
- Elektronik: In Kategorien wie Computer, Tablets, Handys oder TV & Audio liegt die Provision oft bei nur 6,5 % (bis zu einer Preisgrenze, z. B. 400 €), danach fällt sie ebenfalls auf 2 %.
- Haushaltsgeräte: Auch hier findet man häufig den reduzierten Satz von 6,5 %.
- Fahrzeugteile: Besonders bei Autoreifen und Felgen gibt es oft eine eigene, günstigere Gebührenstruktur.
Diese Abweichungen können die Marge erheblich verbessern. Wer hier pauschal mit dem Standardsatz rechnet, kalkuliert seine Preise falsch und verschenkt potenziellen Gewinn. Es ist daher ratsam, vor dem Einstellen eines Artikels immer die aktuelle Gebührentabelle für die spezifische Kategorie im eBay Verkäuferportal zu prüfen.
Was oft übersehen wird: Versteckte Kosten und optionale Zusatzgebühren
Um bei eBay erfolgreich zu verkaufen und die ebay gebühren berechnen zu können, muss man mehr als nur die Standardprovision und die feste Transaktionsgebühr im Blick haben. Es existieren weitere Kostenfaktoren, die sich schnell summieren und die Marge schmälern können. Eine lückenlose und realistische Kalkulation erfordert die Kenntnis dieser Posten.
Viele dieser Gebühren sind optional – Sie entscheiden selbst, ob Sie für mehr Sichtbarkeit oder den Zugang zu neuen Märkten zusätzlich investieren. Ein genaues Verständnis dieser Optionen ist entscheidend, um unnötige Ausgaben zu vermeiden.
Anzeigen schalten – aber mit dem richtigen Modell
Die Werbeoptionen von eBay sind eine effektive Methode, um Produkte aus der Masse hervorzuheben. Es stehen zwei grundlegend verschiedene Modelle zur Verfügung, die sich für unterschiedliche Strategien eignen.
- Anzeigen Standard: Dieses risikofreie Einsteigermodell funktioniert nach dem „Cost-per-Sale“-Prinzip (CPS). Sie legen einen prozentualen Anzeigentarif fest, den Sie zu zahlen bereit sind, wenn ein Kunde über die Anzeige kauft. Die Regel ist einfach: Kein Verkauf, keine Gebühr.
- Anzeigen Erweitert: Dieses Modell basiert auf dem klassischen „Pay-per-Click“-Prinzip (PPC). Sie bieten auf Top-Platzierungen in den Suchergebnissen und zahlen für jeden Klick auf Ihre Anzeige – unabhängig davon, ob ein Kauf zustande kommt. Dies bringt maximale Sichtbarkeit, erfordert jedoch eine genaue Budgetkontrolle.
Praxis-Tipp: Beginnen Sie bei Ihren Bestsellern mit „Anzeigen Standard“. Ein moderater Anzeigentarif von 3-5 % ist oft ein guter Ausgangspunkt. Beobachten Sie die Ergebnisse, um ein Gefühl für die Wirksamkeit zu entwickeln, ohne ein hohes finanzielles Risiko einzugehen.
Kostenfallen beim internationalen Handel
Der Verkauf ins Ausland kann den Kundenkreis erheblich erweitern, bringt aber auch spezifische Gebühren mit sich. Wenn Sie an Käufer außerhalb Deutschlands verkaufen, müssen Sie diese zusätzlichen Kosten in Ihre Preiskalkulation einbeziehen.
Die internationale Gebühr wird zusätzlich zur normalen Verkaufsprovision fällig und hängt vom Zielland ab. Verkäufe innerhalb Europas sind in der Regel günstiger als Lieferungen in die USA oder nach Asien. Rechnen Sie hier mit einem Aufschlag von 1 % bis 2 % auf den Gesamtverkaufspreis.
Zusätzlich können Währungsumrechnungsgebühren anfallen. Verkauft ein deutscher Händler an einen Kunden in den USA, zahlt dieser in US-Dollar. eBay rechnet den Betrag in Euro um und erhebt für diesen Service eine Gebühr, meist ein prozentualer Anteil der Transaktionssumme.
Sonderwünsche, Sonderkosten: Spezielle Angebotsformate
Für die meisten gewerblichen Händler ist das Festpreisangebot der Standard. Besondere Auktionsformate können jedoch in manchen Fällen sinnvoll sein, sind aber oft mit zusätzlichen Kosten verbunden.
Ein klassisches Beispiel ist die Gebühr für einen Mindestpreis bei Auktionen. Wenn Sie sicherstellen möchten, dass ein Artikel nicht unter einem bestimmten Wert verkauft wird, können Sie einen geheimen Mindestpreis festlegen. Allein für diese Option berechnet eBay eine Gebühr, die auch dann anfällt, wenn der Artikel nicht verkauft wird.
Ein weiteres Beispiel ist das Einstellen eines Produkts in zwei Kategorien gleichzeitig. Dies kann die Sichtbarkeit erhöhen, kostet aber eine zusätzliche Angebotsgebühr. Hier muss abgewogen werden, ob der potenzielle Mehrwert die Extrakosten rechtfertigt.
Die Zahlungsabwicklung läuft heute direkt über eBay. Ein Blick zurück hilft jedoch, die Kostenentwicklung zu verstehen. Unser Artikel über PayPal-Gebühren bei eBay beleuchtet die frühere Struktur und macht die Veränderungen in der Gebührenlandschaft nachvollziehbar.
Ein realistisches Szenario verdeutlicht die Komplexität: Ein gewerblicher Verkäufer bietet ein Sammlerstück für 200 € plus 15 € Versand an einen Käufer in den USA an. Zur besseren Sichtbarkeit bewirbt er den Artikel mit „Anzeigen Standard“ zu 5 %.
Die Rechnung sieht dann wie folgt aus:
- Verkaufsprovision: 11 % auf 215 € = 23,65 €
- Fixe Gebühr: 0,35 €
- Anzeigengebühr: 5 % auf den Artikelpreis (200 €) = 10,00 €
- Internationale Gebühr (Annahme 1,5 %): 1,5 % auf 215 € = 3,23 €
- Währungsumrechnungsgebühr (Annahme 2,5 %): 2,5 % auf 215 € = 5,38 €
In diesem Fall summieren sich die Gebühren auf 42,61 €, was fast 20 % des Gesamtumsatzes entspricht. Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, alle potenziellen Kostenpunkte zu kennen und von Anfang an sauber zu kalkulieren.
Praktische Strategien zur Optimierung Ihrer eBay-Gebühren
Wer seine eBay Gebühren berechnen kann, hat den ersten Schritt getan. Der entscheidende nächste Schritt ist, diese Kosten aktiv zu senken, um die eigene Marge zu verbessern. Die Gebühren nur zu akzeptieren, ist für ein profitables Geschäft keine Option. Glücklicherweise gibt es bewährte Strategien, um Ihre Kosten zu optimieren.
Anstatt jeden Verkauf isoliert zu betrachten, lohnt sich ein strategischer Gesamtblick. Oft führen kleine Anpassungen zu erheblichen Einsparungen über viele Verkäufe hinweg.
Artikel bündeln und Fixgebühren reduzieren
Die fixe Transaktionsgebühr von 0,35 € pro Bestellung mag gering erscheinen, summiert sich aber bei Verkäufern von niedrigpreisigen Artikeln schnell. Ein Beispiel: Verkaufen Sie 100 Artikel einzeln für je 5 €, fallen allein 35 € an fixen Gebühren an.
Eine effektive Taktik ist das Bündeln von Produkten. Bieten Sie zusammenpassende Artikel als Set an oder erstellen Sie Aktionen wie "3 zum Preis von 2". Dies motiviert Käufer, mehrere Artikel in einer einzigen Bestellung zu kaufen.
Der Effekt ist doppelt positiv: Sie zahlen die 0,35 € nur einmal pro Bestellung und steigern gleichzeitig den durchschnittlichen Bestellwert.
Praxis-Tipp: Analysieren Sie die Bestellungen Ihrer Kunden. Welche Produkte werden häufig zusammen gekauft? Nutzen Sie diese Erkenntnisse, um gezielt Produkt-Bundles zu erstellen und so die Fixkosten pro verkauftem Artikel zu senken.
Den passenden eBay-Shop wählen
Ein eBay-Shop-Abonnement ist für gewerbliche Händler oft eine lohnende Investition. Es bietet nicht nur professionellere Marketing-Tools, sondern auch handfeste finanzielle Vorteile, die Ihre Gebührenstruktur nachhaltig verbessern.
Der größte Vorteil liegt in der höheren Anzahl kostenloser Festpreisangebote und potenziell niedrigeren Verkaufsprovisionen in bestimmten Kategorien. Wer monatlich Hunderte oder Tausende von Artikeln listet, kann allein durch die eingesparten Angebotsgebühren erhebliche Kosten sparen.
Die Wahl des richtigen Shops sollte gut überlegt sein. Die folgende Übersicht kann bei der Entscheidung helfen.
Vergleich der eBay-Shop-Abonnements
Shop-Typ | Monatliche Kosten | Vorteile bei Gebühren | Ideal für |
---|---|---|---|
Basis-Shop | Geringe monatliche Gebühr | Deutlich mehr kostenlose Festpreisangebote, geringere Verkaufsprovision in ausgewählten Kategorien. | Verkäufer mit wachsendem Inventar, die regelmäßig verkaufen. |
Top-Shop | Mittlere monatliche Gebühr | Sehr hohes Kontingent an kostenlosen Angeboten, weitere Vergünstigungen bei der Provision. | Etablierte Händler mit einem großen und vielfältigen Sortiment. |
Premium-Shop | Höchste monatliche Gebühr | Maximales Kontingent an kostenlosen Angeboten, bester Support und exklusive Tools. | Große Unternehmen und Power-Seller, die auf Skalierung setzen. |
Kalkulieren Sie Ihre aktuellen monatlichen Angebotsgebühren und vergleichen Sie diese mit den Kosten für ein Shop-Abo. Oft rechnet sich bereits der Basis-Shop nach kurzer Zeit.
Werbebudget clever einsetzen
eBay Anzeigen sind ein mächtiges Werkzeug zur Steigerung der Sichtbarkeit, können ohne Kontrolle jedoch zur Kostenfalle werden. Die goldene Regel lautet: messen, analysieren, optimieren. Nutzen Sie die von eBay bereitgestellten Berichte, um die Leistung Ihrer Kampagnen genau zu überwachen.
Stellen Sie sich regelmäßig folgende Fragen:
- Welcher Anzeigentarif bei „Anzeigen Standard“ liefert den besten Return on Investment (ROI)?
- Welche Produkte profitieren am stärksten von Anzeigen und bei welchen ist die Investition ineffektiv?
- Lohnt sich das Pay-per-Click-Modell von „Anzeigen Erweitert“ für meine Bestseller oder verbrennt es nur Budget?
Pausieren Sie Kampagnen für Artikel, die sich trotz Werbeausgaben nicht verkaufen. Investieren Sie das gesparte Budget stattdessen in Ihre Top-Produkte, um deren Erfolg weiter zu steigern.
Preis- und Versandstrategie überdenken
Die prozentuale Verkaufsprovision wird auf den Gesamtpreis (Artikelpreis + Versandkosten) berechnet. Jede Anpassung hier wirkt sich direkt auf Ihre Gebühren aus. Eine mögliche Überlegung ist, die Versandkosten leicht zu erhöhen und im Gegenzug den Artikelpreis minimal zu senken.
Dies erfordert psychologisches Geschick, kann aber in der Endabrechnung einen kleinen Unterschied machen. Achtung: Vermeiden Sie überhöhte Versandkosten, um den Artikelpreis künstlich zu drücken. eBay kann solche Angebote in den Suchergebnissen abstrafen. Eine faire und transparente Preisgestaltung bleibt die beste Strategie für langfristigen Erfolg.
Häufige Fragen zu den eBay-Gebühren: Was Verkäufer wirklich wissen wollen
Abschließend beantworte ich einige der häufigsten Fragen, die mir in meiner Praxis als Verkäufer und Berater begegnen.
Wann genau bucht eBay die Gebühren ab?
eBay hat den Prozess für Verkäufer vereinfacht. Die Gebühren werden direkt von den Verkaufserlösen abgezogen, bevor der Betrag auf Ihr Bankkonto ausgezahlt wird. Sie erhalten somit immer den Nettobetrag. Dies erspart die Notwendigkeit, Rücklagen für die monatliche Gebührenrechnung zu bilden.
Sollten die Einnahmen einmal nicht ausreichen, um alle Kosten zu decken (z. B. für Shop-Abos oder Werbegebühren, die auch ohne Verkauf anfallen), greift eBay auf Ihre hinterlegte Zahlungsmethode zurück. Dies geschieht in der Regel einmal im Monat.
Werden die Versandkosten bei der Provision mitberechnet?
Ja, uneingeschränkt. Die prozentuale Verkaufsprovision berechnet sich auf den Gesamtbetrag, den der Käufer bezahlt. Dazu gehören der Artikelpreis, die Versandkosten und alle weiteren Posten, die über die Kaufabwicklung abgerechnet werden.
Diese Regel wurde eingeführt, um eine frühere Praxis zu unterbinden, bei der Verkäufer Artikel für 1 € anboten und überhöhte Versandkosten von 49 € verlangten, um die Provisionszahlung zu umgehen. Indem eBay den Gesamtbetrag als Berechnungsgrundlage nutzt, wird ein faires System für alle gewährleistet.
Was passiert mit den Gebühren bei einer Rückgabe?
Wenn ein Käufer einen Artikel zurückgibt oder ein Kauf storniert wird, erhalten Sie in der Regel eine Gutschrift für den variablen Teil der Verkaufsprovision (den prozentualen Anteil).
Sobald Sie dem Käufer über das eBay-System den vollen Betrag erstattet haben, wird die Gutschrift automatisch ausgelöst. Sie wird dann mit zukünftigen Gebühren verrechnet oder Ihrer nächsten Auszahlung hinzugefügt.
Ein Detail bleibt jedoch zu beachten: Die fixe Transaktionsgebühr von 0,35 € wird in der Regel nicht erstattet, da sie die ursprünglichen Kosten der Zahlungsabwicklung deckt.
Möchten Sie den gesamten Prozess von der Produktfindung über die Preisoptimierung bis hin zur Verwaltung Ihrer Listings automatisieren? EZFOX AI ist Ihr KI-gestützter Turbo für eBay-Dropshipping. Finde profitable Produkte auf Amazon und liste sie mit wenigen Klicks auf eBay – inklusive automatischer Preis- und Bestandsüberwachung. Starten Sie jetzt und sparen Sie über 20 Stunden Arbeit pro Woche.